Workshops

Beschreibung der vier zur Auswahl stehenden Workshops

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Workshop 1

Spirituelle Vielfalt am Lebensende - muslimische Perspektiven in der palliativen Praxis

Dilek Uçak-Ekinci

Leiterin Klinik- und Spitalseelsorge bei QuaMS - Muslimische Seelsorge Zürich und Doktorandin SZIG-Universität Freiburg

In diesem Workshop wird der Fokus auf die Vielfalt muslimischer Lebenswirklichkeiten in der Begleitung am Lebensende gerichtet. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass muslimische Patientinnen und Patienten ihre Krankheit, ihr Sterben und ihre spirituellen Bedürfnisse unterschiedlich deuten und gestalten. Im Zentrum steht die gemeinsame Arbeit an einer praxisnahen Fallvignette. Die Teilnehmenden setzen sich mit religiöser Sprache, Ritualen und familiären Entscheidungsprozessen auseinander und reflektieren deren Bedeutung für den professionellen Alltag.

Ziel des Workshops ist es, Handlungssicherheit zu stärken, Vielfalt wahrzunehmen und eine respektvolle, diversitätssensible und patientenzentrierte Begleitung am Lebensende weiterzuentwickeln.

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Workshop 2

Herausforderungen und Chancen in der Pflege von Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund am Lebensende im Spital

Maria Ruiz

Pflegefachfrau HF, CAS Palliative Care, Ambulatorium für Hämatologie und Medizinische Onkologie, Luzerner Kantonsspital Luzern

Wie steht es um meine eigene transkulturelle Kompetenz? Welche Hindernisse bestehen und beeinträchtigen den Zugang zu Palliative Care für Menschen mit Migrationshintergrund? Was sind die Bedürfnisse der Migrantinnen und Migranten am Lebensende? Wo zeigen sich in der palliativen Pflege Vorbehalte seitens fremdsprachiger Menschen? Welche Ressourcen stehen zur Verfügung, um die transkulturelle Pflege zu unterstützen und zu erleichtern? Welche Empfehlungen gibt es für eine kultursensible Palliative Care am Lebensende? Wie könnte eine partizipative Entscheidungsfindung bei Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund gestaltet werden?

Ein Workshop für alle, die Palliative Care menschlich, respektvoll und migrationssensibel gestalten wollen.

 

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Workshop 3

Palliative Care im häuslichen Umfeld: Sterben in der Migration

  • Dr. med. Janice Azofeifa
    Hausärztin Pilatus Praxis Luzern, Heimärztin Pflegeheim Steinhof, Lehrbeauftragte der Universitäten Zürich und Luzern, Vorstandsmitglied Palliativ Luzern
  • Andrea Paulo
    Pflegefachfrau HF, MAS Interkulturelle Kommunikation, Fachexpertin Migration und Diversität, Spitex Stadt Luzern

"Patientinnen und Patienten haben das Recht, ihre Diagnose und Prognose zu kennen und müssen selbstbestimmt entscheiden können." - Was wenn Angehörige und Betroffene dazu ein ganz anderes Verständnis haben? Wie finden wir Zugang zu einem uns fremden Umgang mit Krankheit/Sterben und wie gelingt die patientenzentrierte und vertrauensvolle Begleitung dennoch?
"Sie müssen bei meinem Vater alle therapeutischen Möglichkeiten ausschöpfen."- Welche Erfahrungen und Ängste und welche soziokulturellen Aspekte können hinter diesen Aussagen stehen?
"Bei Palliative Care steht die Lebensqualität im Zentrum" - Warum wird dies nicht immer so gedeutet?

Wir lernen Herausforderungen kennen und verstehen, welche Betroffene/Angehörige mit Migrationshintergrund erleben. Im Austausch suchen wir Lösungsansätze, welche uns als Arzt- und Pflegefachpersonen helfen, auch in Konfliktsituationen positive Wege der Begleitung zu gestalten. Fachliche Unterstützungsmöglichkeiten und Hilfsmittel helfen uns dabei.



 

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Workshop 4

Sich über Grenzen hinweg verstehen - interkulturelle Kompetenzen in der Begleitung von Menschen aus anderen Kulturen am Lebensende - Impulse und praktische Übungen

Lic. theol. Nicola Neider Ammann

Theologin und Seelsorgerin im Migrationsbereich, Fachbereich Migration & Integration, Katholische Kirche Stadt Luzern

Der Workshop bietet Impulse zur Stärkung der eigenen interkulturellen Kompetenz in der Begleitung von Menschen mit Migrationsgeschichte, die am Ende ihres Lebens stehen. Generell sind die Bedürfnisse von Menschen am Lebensende unabhängig vom Migrationshintergrund gleich - sie wünschen sich Schmerzfreiheit, Familienbindung, eine professionelle Pflege und verständliche Kommunikation, sowie das Eingehen auf individuelle Bedürfnisse und die Vermeidung von Einsamkeit. Bei Menschen, die keine westeuropäisch-abendländischen Wurzeln haben, sondern aus anderen Kulturen kommen, wo z.B. die Gemeinschaft, die Familie, der Glaube und andere Traditionen einen anderen Stellenwert haben als bei uns, gilt es in der Kommunikation diesen Kontext zu berücksichtigen. Gerade am Lebensende werden diese Wurzeln wirkmächtiger.

Im Workshop wird abgewechselt zwischen Impulsen aus den wichtigsten Grundsätzen der interkulturellen Kommunikation und praktischen Übungen aus dem Alltag der Teilnehmenden. Ziel ist die Reflexion der eigenen interkulturellen Kompetenz in der Begleitung von Patientinnen und Patienten sowie die Stärkung des Einfühlungsvermögens in die besonderen Bedürfnisse dieser Personengruppe.